Bilanzverkürzung & Bilanzverlängerung einfach erklärt

Publicerad Mittwoch 02 November 2022 11:22Finanzierung

Was sind Bilanzverkürzung und Bilanzverlängerung und wie wirken sie sich auf die Eigenkapitalquote aus? Das lesen Sie in diesem Beitrag.

Die Bilanzverkürzung bezeichnet die Verringerung der Bilanzsumme eines Unternehmens. Im Umkehrschluss stellt die Bilanzverlängerung eine Erhöhung der Bilanzsumme dar. Unternehmen sollte grundsätzlich daran gelegen sein, die Bilanzsumme so gering wie möglich zu halten. So kann eine unnötig hohe Bilanzsumme die Eigenkapitalquote zu niedrig erscheinen lassen, was sich wiederum negativ auf die Bonitätseinstufung bei Kreditinstituten auswirkt.

Im Folgenden erfahren Sie, wie sich Bilanzverlängerungen und Bilanzverkürzungen auf die Bilanz auswirken und wie Sie die Eigenkapitalquote durch eine Bilanzverkürzung gezielt für Ihre Zwecke nutzen können.

Die Bedeutung von Aktiva und Passiva für die Bilanz

Die meisten Unternehmen sind gesetzlich zur Doppelten Buchführung verpflichtet, woraus sich die Verpflichtung zur Erstellung eines Jahresabschlusses ergibt.

Gemeinsam mit der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) stellt die Bilanz hierbei den Hauptbestandteil des Jahresabschlusses dar. Sie wird in eine Aktiv-Seite (Aktiva), und eine Passiv-Seite (Passiva) aufgeteilt. Die Aktiv-Seite gibt Auskunft über die Vermögensgegenstände. Dabei wird grundsätzlich in Anlagevermögen (Grundstücke, Maschinen, Fuhrpark) und Umlaufvermögen (Kassenbestand, Bankguthaben, Rohstoffe) unterschieden. Vereinfacht gesagt stellt die Aktiv-Seite also dar, wie ein Unternehmen sein Geld verwendet (=Mittelverwendung).

Auf der anderen Seite zeigt die Passiv-Seite, woher das Geld stammt (=Mittelherkunft). Hier erfolgt eine Einteilung in Eigen- und Fremdkapital. Aus den Passivposten werden die passiven Bestandskosten gebildet, zum Beispiel Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Wenn man alle Posten auf einer Seite aufsummiert, erhält man die Bilanzsumme. Wichtig ist dabei, dass die Summe der Bilanz sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passiv-Seite identisch ist. Bei einer Veränderung dieser Bilanzsumme spricht man dann entweder von einer Bilanzverkürzung oder einer Bilanzverlängerung.

Was ist eine Bilanzverkürzung?

Bei der Bilanzverkürzung, auch Aktiv-Passiv Minderung genannt, verringert sich die Bilanzsumme. Die Verkürzung der Bilanz entsteht durch die Minderung eines Aktivpostens. Da die Summe der Bilanz sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passiv-Seite identisch sein muss, verringert sich der entsprechende Passivposten um den gleichen Betrag.

Ein Beispiel für die Verkürzung der Bilanz wäre die Rückzahlung eines Kredites. Durch die Rückzahlung werden sowohl der Kredit als Verbindlichkeit auf der Passiv-Seite als auch die liquiden Mittel auf der Aktiv-Seite ausgebucht, wodurch sich die Bilanz verkürzt.

Auch wenn Sie eine fällige Lieferantenrechnung bezahlen, erzielen Sie eine Verkürzung der Bilanz. Indem Sie die offene Forderung begleichen, vermindern sich die Zahlungsmittelbestände auf der Aktiv-Seite. Gleichzeitig sinkt der Posten „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ auf der Passiv-Seite. Die Bilanzsumme reduziert sich um den überwiesenen Betrag.

Was ist eine Bilanzverlängerung?

Neben der Bilanzverkürzung gibt es auch eine Bilanzverlängerung, auch Aktiv-Passiv Mehrung genannt. Anders als bei der Bilanzverkürzung wird die Summe der Bilanz dabei nicht gemindert, sondern vermehrt.

Eine Bilanzverlängerung entsteht durch die Zunahme der Aktiv- und Passiv-Seite um den gleichen Betrag. Dies entsteht z.B. durch den Kauf von Rohstoffen, Maschinen oder Geschäftsausstattungen auf Rechnung. Die erworbenen Vermögensgegenstände werden auf der Aktiv-Seite verbucht, während die neuen Verbindlichkeiten in derselben Höhe auf der Passiv-Seite abgebildet werden.

Auch die Aufnahme eines Kredites führt zu einer Bilanzverlängerung. Dabei steigen die Verbindlichkeiten auf der Passiv-Seite um denselben Betrag wie die liquiden Mittel auf der Aktiv-Seite.

Eigenkapitalquote mit einer Bilanzverkürzung stärken

Eine Bilanzverkürzung kann zahlreiche wirtschaftliche Vorteile haben. So führt das Verkürzen der Bilanz zu einem Anstieg der Eigenkapitalquote. Sinkt die Gesamtbilanzsumme, fällt das Eigenkapital prozentual stärker ins Gewicht. Das ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da die Eigenkapitalquote zu den wichtigsten Kennzahlen bei der Bonitätsbewertung zählt. Verfügt ein Unternehmen über eine gute Eigenkapitalquote, stehen die Chancen folglich nicht schlecht, dass das Unternehmen von seinem Finanzinstitut einen Kredit zu vergleichsweise günstigen Konditionen bewilligt bekommt.

Ein weiterer Vorteil einer Bilanzverlängerung besteht darin, dass die wertvolle Liquidität nicht länger in Außenständen gebunden ist. Diese Liquidität kann das Unternehmen nutzen, um weitere Verbindlichkeiten zu begleichen und in das eigene Wachstum zu investieren.

Wie kann Factoring die Eigenkapitalquote stärken?

Hier kommt Factoring ins Spiel. Factoring ist eine gute Möglichkeit, um für Ihr Unternehmen kurzfristig und unkompliziert Liquidität zu schaffen. Dabei verkauft das Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factoring-Dienstleister, wodurch die Forderungen in die Bilanz des Factors übergehen. Damit sich die Bilanz nun verkürzt und die Eigenkapitalquote gestärkt wird, muss die gewonnene Liquidität zum Abbau eigener Verbindlichkeiten genutzt werden, etwa durch die Bezahlung offener Lieferantenrechnungen.

Durch den Abbau der Verbindlichkeiten und die gesteigerte Eigenkapitalquote können sich die Zinskosten und das Risiko einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit verringern. Des Weiteren können sich durch die mögliche einhergehende gesteigerte Bonität weitere Finanzierungsspielräume ermöglichen. So setzen immer mehr Unternehmen auf Factoring, um ihren Finanzierungsmix zu diversifizieren und mit einer gestärkten Position in Kreditverhandlungen mit ihrem Geldinstitut zu gehen.

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