Amortisation einfach erklärt

Publicerad Dienstag 21 Februar 2023 11:50Finanzierung

Was versteht man unter einer Amortisation, wie berechnet man sie und in welchen Fällen findet der Begriff Anwendung? Das lesen Sie hier.

Die Amortisation spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage, ob eine Investition getätigt werden soll oder nicht. Aber was genau versteht man unter der Amortisation und wie wird sie berechnet? Und welche Bedeutung kommt ihr im Leasing und Factoring zu? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Amortisation: Definition

Der Begriff Amortisation (auch: Amortisierung) leitet sich von dem französischen „amortir“, zu Deutsch „tilgen“ ab. Dieser bezieht sich auf die Rückführung von Investitionsausgaben. Eine Investition hat sich amortisiert, wenn die Investitionssumme durch daraus resultierende zusätzliche Erträge oder Kosteneinsparungen wieder eingespielt worden ist. Um zu bewerten, ob sich eine Investition lohnt oder nicht, wird deshalb im Vorfeld oft eine Amortisationsrechnung durchgeführt.

Was versteht man unter der Amortisationszeit?

Erst ab dem Zeitpunkt, zu dem sich eine Investition amortisiert hat, kann das jeweilige Unternehmen Gewinne aus der getätigten Investition erzielen. Dieser Zeitraum, der benötigt wird, um die getätigten Investitionskosten mit den daraus resultierenden Erträgen zu decken, ist auch unter dem Begriff „Amortisationszeit“ bekannt.

Um die Amortisationszeit zu ermitteln, ist eine Amortisationsrechnung vonnöten. Diese dient dazu bewerten zu können, ob sich eine Investition lohnt oder nicht. Auch zum Vergleich alternativer Investitionen ist die Amortisationsrechnung dienlich. Folglich sollte diese immer im Vorfeld an eine Investition Anwendung finden.

Dynamische und statische Amortisationsrechnung

Der Zeitraum, der benötigt wird, bis das für eine Investition gebundene Kapital zurückgeflossen ist, lässt sich anhand einer einfachen Formel berechnen:

Amortisationszeit = Kapital / Ertrag

Ein Beispiel soll dies veranschaulichen:

Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 20.000 Euro. Nach Abzug aller laufenden Kosten kann das Unternehmen mit dieser Maschine einen Ertrag von 1.000 Euro erwirtschaften. Daraus ergibt sich:

20.000 Euro Kapital / 1.000 Euro monatlicher Ertrag = 20 Monate Amortisationszeit

Es dauert folglich 20 Monate, bis sich die Maschine amortisiert. Ab diesem Zeitpunkt lassen sich damit Gewinne erwirtschaften.

Zur Berechnung der Amortisation wird grundsätzlich zwischen zwei Methoden unterschieden:

Statische Methode

Bei der statischen Methode (auch „Durchschnittsmethode“ genannt) geht man von einem jährlich gleichbleibenden Rückfluss aus. Dazu bildet man die Durchschnitte der Mittelrückflüsse verschiedener Perioden und wendet diese auf alle Perioden an.

Dynamische Methode

Demgegenüber basiert die dynamische Methode (auch: Kumulationsmethode) auf der Annahme, dass die jährlichen Rückflüsse unterschiedlich hoch ausfallen. Hier addiert man die Rückflüsse der einzelnen Jahre so lange auf, bis der Amortisationszeitpunkt erreicht ist. Unterschiedliche Zeitpunkte von Ein- und Auszahlungen sowie entstehende Zinsen finden dabei Berücksichtigung. Das macht die dynamische Methode zur Berechnung der Amortisation sehr viel präziser.

Amortisation und Leasing

Auch im Leasing spielt die Amortisation eine große Rolle. Getreu dem Wortursprung kann es sich bei einer Amortisierung nämlich auch um eine ratenweise Tilgung gemäß einem zuvor festgelegten Plan handeln. Dabei kann man zwischen Leasing mit Vollamortisation und Leasing mit Teilamortisation unterscheiden:

Leasing mit Vollamortisation

Bei der Vollamortisation tilgt der Leasingnehmer den gesamten Wert des geleasten Objekts innerhalb der Leasinglaufzeit. Dieser bezieht neben dem Neupreis auch anfallende Gebühren, Zinsen sowie Verwaltungsgebühren mit ein. Der große Vorteil bei der Vollamortisation besteht darin, dass der Leasingnehmer nach Ablauf des Leasingvertrags keine hohe Schlussrate mehr zahlen muss. Das Leasinggut geht automatisch in den Besitz des Leasingnehmers über, sofern dieser seine Raten getreu dem Zahlungsplan begleicht. Die Raten fallen hier in der Regel etwas höher aus, sind aber durch ihre Konstanz gut kalkulierbar.

Leasing mit Teilamortisation

Bei der Teilamortisation reichen die Leasingraten nicht aus, um den gesamten Wert des Leasingguts zu tilgen. Folglich bleibt nach Ende der Laufzeit ein Rest der zu zahlenden Summe übrig. Aus diesem Grund muss noch eine einmalige Schlussrate gezahlt werden, sofern der Leasingnehmer das geleaste Objekt erwerben möchte. Denkbar ist aber auch, dass der Leasinggeber das Objekt nach Ablauf des Leasingzeitraums verkauft oder weitervermietet oder dass der bisherige Leasingvertrag auf Basis der Restkalkulation noch einmal verlängert wird.

Leasingverträge sind in der Regel unkündbar. Sollte der Leasingnehmer dennoch vorzeitig aus dem Leasingvertrag austreten wollen, fällt für gewöhnlich eine Abschlagszahlung an.

Amortisation im Factoring

Auch beim Factoring findet der Begriff Amortisation Anwendung. So stellt der Factoringdienstleister dem Kundenunternehmen die Summe für den Abkauf der Rechnungen natürlich nicht vollkommen umsonst zur Verfügung. Es fällt eine Factoringgebühr an, die je nach Factoring-Art und Leistungsumfang unterschiedlich hoch ist. In der Regel bewegen sich die Factoring-Kosten jedoch im Skontobereich.

Die dank Factoring gewonnene Liquidität ermöglicht es dem Unternehmen folglich, von günstigen Angeboten und Skonto zu profitieren. Während diese Optionen den meisten Unternehmen, die auf die pünktliche Zahlung ihrer Kunden angewiesen sind, verwehrt bleiben, wird mittels Factoring sofortige Liquidität generiert, die eben auch zu Rabattierungsmöglichkeiten beim Lieferanten genutzt werden kann. Auf diese Weise amortisieren sich die Factoring-Gebühren meist schnell, so dass das Unternehmen nach kürzester Zeit Gewinne erzielen kann.

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