Factoring in Deutschland: So war 2018

Publicerad Dienstag 02 Juli 2019 03:39Finanzierung

2018 war ein gutes Jahr für die deutsche Wirtschaft – und das merkt man auch im Factoring-Bereich.

Anfang März hat der Deutsche Factoring-Verband e.V. seinen Jahresbericht 2018 vorgelegt. Wir haben die Ergebnisse für Sie zusammengefasst.

Nicht nur die deutsche Wirtschaft insgesamt, sondern auch die Factoring-Branche hat im Jahr 2018 deutlich zugelegt.

Erfreulicher Zuwachs

Die deutsche Wirtschaft boomte auch im Jahr 2018. So stieg das Bruttoinlandsprodukt abermals um 1,5 Prozent an und erreichte damit eine Höchstmarke von 3,4 Millionen Euro. Diese erfreuliche Tendenz schlägt sich auch auf dem Factoring-Markt nieder. So wuchs dieser – gemessen am Umsatzvolumen der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes – um vier Prozentpunkte auf 241,8 Milliarden Euro. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch: Während das Wachstum im ersten Halbjahr noch bei fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr lag, erfuhr das zweite Halbjahr vor dem Hintergrund des sich anbahnenden weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs eine leichte Abschwächung. 

Kunden und Debitoren

Obwohl Obwohl es sich beim Factoring mit rund 3.300 Mitarbeitern hierzulande um eine vergleichsweise kleine Branche handelt, findet das System dennoch viel Zuspruch. So konnten Factoring-Unternehmen auch im letzten Jahr wieder viele Kunden für sich gewinnen. Mit zwischenzeitlich mehr als 43.800 Kunden erlangte die innovative Finanzierungsalternative einen deutlichen Zuwachs von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – das ist Rekord! Entsprechend stieg auch die Anzahl der Debitoren an. Ende 2018 wurden von den Mitgliedern des Deutschen Factoring-Verbandes insgesamt 8,4 Millionen Debitoren genannt, gegenüber denen noch offene Forderungen bestanden. Im Vergleich zu 2017 (7,6 Millionen Debitoren) ist das ein Plus von zehn Prozent. Je nach Branche schwankte die Anzahl der Debitoren bei den jeweiligen Unternehmen stark und lag zwischen 100 und über 2 Millionen Schuldnern. Dabei konnte man im B2BC-Business deutlich höhere Debitorenzahlen verzeichnen als im B2B-Geschäft.

Factoring bei kleinen und großen Unternehmen beliebt

Es hat sich gezeigt, dass Factoring sowohl bei kleinen Start-ups als auch bei großen Unternehmen immer mehr Zuspruch findet. Den weitaus größten Teil der Kunden machen aber nach wie vor kleine und mittelständische Unternehmen aus: mehr als 92 Prozent bewegen sich im Segment bis 10 Millionen Euro Factoring-Umsatz. 

Branchenmäßige Verteilung der Nutzer

Leichte Veränderungen zeigten sich hinsichtlich der Branchen, die Factoring schwerpunktmäßig nutzen. Mit knapp 25 Prozent belegt die Handelsbranche weiterhin den ersten Platz. Mit 9,4 Prozent liegen die Dienstleistungen zwar deutlich dahinter, konnten aber eine Position nach oben auf Platz 2 klettern. Platz 3 belegt nun der Sektor Metallerzeugung und –verarbeitung. Deutliche Verlierer waren Maschinenbau und Herstellung von Metallerzeugnissen. Mit gerade einmal 7,2 Prozent Anteil in 2018 fiel die Branche um gleich drei Positionen auf Platz 5 ab. Die Herausgeber des Jahresberichts meinen darin bereits leichte Anzeichen der zu erwartenden konjunkturellen Abschwächung zu sehen. Gerade im Hinblick auf das Zeitarbeitsgewerbe, das ebenfalls einen Rückfall erlitten hat, lasse sich nichts Gutes erahnen.

Factoring-Arten

Wirft man einen Blick auf die unterschiedlichen Arten von Factoring, so fällt auf, dass sich Inhouse-Factoring mit einem Marktanteil von über 75 Prozent am Umsatzvolumen nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Zwar liegt Full-Service Factoring mit lediglich 17,6 Prozent deutlich dahinter, konnte aber immerhin ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr machen. 

Internationales Factoring

Trotz abschwächender Weltkonjunktur haben deutsche Unternehmen auch 2018 wieder große Export-Erfolge verzeichnen können: Insgesamt 1,3 Billionen Euro Warenwert wurden ausgeführt. In Anbetracht dieser Zahlen verwundert es kaum, dass auch das internationale Factoring-Geschäft deutlich zugelegt hat. Insgesamt nahmen Import- und Export-Factoring um rund sechs Prozent auf ca. 76 Milliarden Euro zu. Besonders erfreulich war das Wachstum im Import-Factoring – dieses legte um stolze 17 Prozent zu. Das Wachstum im Export-Sektor war zwar etwas verhaltener, mit 5,3 Prozent aber immer noch äußerst positiv. Die meisten Geschäfte tätigte Deutschland wie auch 2017 mit Kunden aus Osteuropa und den Benelux-Ländern. Es folgen Österreich, Frankreich und die Schweiz auf den Plätzen 2 bis 5. Einen deutlichen Rückgang erfuhren die Geschäfte mit Kunden aus Großbritannien. Im Ländervergleich sank das Vereinigte Königreich um ganze drei Rankingplätze auf Position 6 ab – in Anbetracht des Brexits kein Wunder.

Ausblick

Dem drohenden wirtschaftlichen Abschwung zum Trotz sehen erste Prognosen für 2019 äußerst vielversprechend aus. So zeigten sich Factoring-Unternehmen mit den bisherigen Umsätzen insgesamt zufrieden und erwarten oft eine gute bis sehr gute Entwicklung ihrer geschäftlichen Tätigkeiten. Zwar machte sich das Stagnieren in der Weltwirtschaft bereits leicht im zweiten Halbjahr von 2018 im Factoring-Sektor bemerkbar – ob tatsächlich mit einer Rezession zu rechnen ist, ist jedoch noch nicht absehbar. 

Den ganzen Jahresbericht des Deutschen Factoring-Verbands finden Sie hier noch einmal zum Nachlesen.

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