Eigenfinanzierung: Was gehört alles dazu?

Publicerad Dienstag 13 Dezember 2022 11:55Finanzierung

Wie finanziert sich ein Unternehmen am besten, ohne große Kredite aufzunehmen und Schulden zu machen? In diesem Beitrag erfahren Sie, was Eigenfinanzierung alles beinhaltet und wie Sie Ihr Unternehmen erfolgreich ohne große Risiken finanzieren können.

Bei der Unternehmensfinanzierung kann man in verschiedene Finanzierungsarten unterscheiden. Dabei wird grundsätzlich zwischen Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung differenziert. Beide Finanzierungsarten verfolgen das Ziel, das dem Unternehmen zur Verfügung stehende Kapital zu erhöhen. Das kann sowohl aus eigenen finanziellen Mitteln heraus, aber auch durch externe Geldgeber erfolgen.

Im Folgenden erfahren Sie, welche Formen der Eigenfinanzierung es gibt, welche Vor- und Nachteile diese haben und warum sich Factoring – eine besondere Art der Eigenfinanzierung – für Ihr Unternehmen lohnen kann.

Eigenfinanzierung – Was ist das?

Von Eigenfinanzierung spricht man, wenn Kapital, das in ein Unternehmen gelangt, nicht zurückgezahlt werden muss und somit keine Schulden entstehen. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Ausgabe von Aktien. Im Austausch für Aktien können Aktionäre Geld an ein Unternehmen zahlen, das nicht zurückgezahlt werden muss und stattdessen in Kapital für das Unternehmen mündet. Im Gegenzug erhalten Aktionäre, die an der Finanzierung eines Unternehmens partizipieren, Beteiligungen an diesem Unternehmen.

Hier liegt der wesentliche Unterschied zwischen Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung begründet. Zwar kann bei beiden Finanzierungsarten die Unternehmensfinanzierung durch externe Geldgeber erfolgen. Bei der Fremdfinanzierung handelt es sich dabei jedoch in der Regel um ein Kreditinstitut, dem das Geld zu einem späteren Zeitpunkt zurückgezahlt werden muss. Diese Leistung lässt sich die Bank mit Zinsen und Sicherheiten bezahlen.

Zwei Arten von Eigenfinanzierung

Auch die Eigenfinanzierung lässt sich in zwei Typen unterscheiden:

  • die Innenfinanzierung;
  • die Außenfinanzierung.

Bei der Innenfinanzierung wird das Kapital durch das Unternehmen selbst generiert, beispielsweise durch Umsätze und den daraus resultierenden Gewinnen. Diese Innenfinanzierung nennt man auch Selbstfinanzierung. Hierbei wird weiterhin in die offene und die stille Selbstfinanzierung unterteilt. Eine offene Selbstfinanzierung entsteht, wenn ein Unternehmen die Gewinne des Vorjahres einbehält, sodass zusätzliches Eigenkapital entsteht.

Die stille Selbstfinanzierung

Anders läuft es bei der stillen Selbstfinanzierung: Diese kann sich sowohl auf die Aktivseite als auch auf die Passivseite beziehen. Sie ist jedoch in beiden Fällen nicht direkt in den Bilanzen erkennbar, sondern macht sich erst durch weitere Informationen erkenntlich. Auf der Aktivseite weist das Unternehmen sein Vermögen als niedriger aus, als es tatsächlich ist. Das kann beispielsweise schon bei gekauften Grundstücken anfangen, denn der Wert kann mit der Zeit steigen, doch in der Bilanz steht am Ende noch der Kaufpreis. Der Vermögenswert für das Grundstück bleibt somit unterbewertet und stellt ein stilles Eigenkapital für ein Unternehmen dar.

Auch gekaufte Materialien oder Fahrzeuge, die erfolgreich abgeschrieben wurden und noch einen Restwert haben, der über dem ausgewiesenen Erinnerungswert liegt, können in stille Reserve laufen. Da die Abschreibungen in die zu versteuernden Umsätze einspielen und im Falle eines höheren Restwerts eine geringere Steuerlast bestand, entstehen so auch stille Reserve.

Auf der Passivseite werden stille Reserven am häufigsten durch Rückstellungen gebildet. Ein Beispiel dafür ist ein anstehender Gerichtsprozess, für den finanzielle Risiken in den Bilanzen eingetragen wurden, die sich am Ende des Prozesses doch als niedriger herausstellen. Diese Rückstellungen münden dann in die stillen Reserven.

Die außenfinanzierte Eigenfinanzierung

Bei der außenfinanzierten Form der Eigenfinanzierung gelangen Gelder von extern ins Unternehmen und werden dann dem Eigenkapital zugeschrieben. Dabei stehen dem Unternehmen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine davon ist die Einlagenfinanzierung, auch Beteiligungsfinanzierung genannt.

Bei dem Verkauf von Aktien an Aktionäre handelt es sich um eine solche Beteiligungsfinanzierung, da der Aktionär sich mit dem eigenen Kapital an dem Unternehmen beteiligt. Für Aktionäre besteht die Möglichkeit, durch Teilhabe am Unternehmen Gewinn zu erzielen. Andererseits trägt der Kapitalgeber dabei aber auch immer ein Verlustrisiko.

Eigenfinanzierung: Die Vorteile und Nachteile

Die meisten Unternehmen streben einen möglichst geringen Verschuldungsgrad an, was die Eigenfinanzierung besonders attraktiv macht. Ob sich eine Form der Eigenfinanzierung für Ihr Unternehmen lohnt bzw. ob es nicht vielleicht doch besser ist, zumindest partiell auf eine Form der Fremdfinanzierung zurückzugreifen, lässt sich nicht pauschal beantworten.

Grundsätzlich lassen sich die Vorteile und Nachteile der Eigenfinanzierung wie folgt zusammenfassen:

Vorteile der Eigenfinanzierung:

  • Das Kapital steht dem Unternehmen unmittelbar und langfristig zur Verfügung.
  • Das Unternehmen bewahrt sich seine Unabhängigkeit von externen Geldgebern.
  • Bei Bedarf sind Kredite durch die erhöhte Eigenkapitalquote leichter zugänglich.
  • Das Risiko ist überschaubar, da in schlechten Zeiten auf Gewinnausschüttungen verzichtet werden kann.

Nachteile der Eigenfinanzierung:

  • Kapitalgeber verlangen eine entsprechende Gegenleistung, z.B. Beteiligungen am Unternehmensgewinn.
  • Nicht jede Form der Eigenfinanzierung steht jedem Unternehmen gleichermaßen und uneingeschränkt zur Verfügung.

Zusammengefasst lässt sich die Eigenfinanzierung als beliebte Finanzierungsform beschreiben, mit der Unternehmen flexibel auf Investitionen, Modernisierungen etc. reagieren können. Dabei gilt es jedoch zu prüfen, ob die spezifische Art der Eigenfinanzierung für das jeweilige Unternehmen auch wirklich geeignet ist.

Die Möglichkeiten der Eigenfinanzierung, insbesondere im Bereich der Außenfinanzierung, sind inzwischen ausgesprochen vielfältig. Diese halten mitunter attraktive Konditionen für die Unternehmensfinanzierung bereit. Eine solche Form der Außenfinanzierung ist Factoring.

Factoring als alternative Außenfinanzierung

Beim Factoring handelt es sich um eine Sonderform der Außenfinanzierung und somit auch der Eigenfinanzierung. Hierbei verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factoringdienstleister, der dann umgehend die ausstehende Summe an das Konto des Kunden sendet. Somit erhöht sich die Liquidität eines Unternehmens umgehend. Die Debitoren zahlen nun stattdessen ihre Rechnungen an den Factor, und das Unternehmen selbst muss sich um nichts weiter mehr kümmern. Auch das Ausfallrisiko wird vom Factor getragen.

Als Form der Eigenfinanzierung wird das Geld, welches durch den Forderungsverkauf erwirtschaftet wird, unmittelbar der Eigenkapitalquote zugeschrieben. Das verschafft Ihnen bei Bedarf eine bessere Verhandlungsposition in Kreditvergabegesprächen.

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