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Veröffentlicht am Dienstag, 11. August 2020 14:37Finanzierung
Die Coronakrise stellt Unternehmen weltweit vor enorme Herausforderungen. Ob kleines Start-up, etabliertes mittleres Unternehmen oder internationaler Großkonzern – sie alle bekommen die Auswirkungen der Coronakrise zu spüren.
Die Verunsicherung ist auch im wirtschaftlichen Sektor allgegenwärtig. Je länger die coronabedingten Einschränkungen aufrechterhalten bleiben, desto lauter werden die Fragen nach dem Danach und wie Unternehmen ihre Zahlungsfähigkeit in diesen schweren Zeiten sicherstellen können.
In diesem Zusammenhang kommt der Liquiditätsplanung eine entscheidende Bedeutung zu. Eine gute Liquiditätsplanung stellt die wichtigste Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens dar und hilft dabei, Insolvenzen zu vermeiden. Erfahren Sie, was gute Liquiditätsplanung ausmacht und wie sie dazu beiträgt, Krisenzeiten erfolgreich zu meistern.
Die Liquiditätsplanung ist ein wichtiger Faktor in der Finanzplanung von Unternehmen. Das gilt insbesondere für neu gegründete Start-ups, die Banken und Geldgebern einen Businessplan vorlegen müssen, um die erforderlichen finanziellen Mittel bewilligt zu bekommen. Aber auch größere, bereits etablierte Unternehmen können von Liquiditätsplanung nur profitieren.
Als Teil des Finanzplans listet der Liquiditätsplan alle zur Verfügung stehenden Mittel innerhalb einer bestimmten Budgetperiode auf. Das betrifft alle flüssigen Geldmittel, die dem Unternehmen sofort zur Verfügung stehen. Neben Bargeld und Geldreserven vom Firmenkonto umfasst das auch Kredite, sofern diese sofort abrufbar sind.
Ziel der Liquiditätsplanung ist es, sich einen Überblick über alle ein- und ausgehenden Zahlungsströme zu verschaffen. Auf diese Weise ermöglicht die Liquiditätsplanung es, finanzielle Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um eine Zahlungsunfähigkeit oder gar die Insolvenz noch rechtzeitig abzuwenden. Die Liquiditätsplanung dient folglich der Aufrechterhaltung der Liquidität von Unternehmen.
Was bei der Liquiditätsplanung häufig zu wenig Beachtung findet, ist der Faktor Zeit. So hängt der unternehmerische Erfolg wesentlich von dem Zeitpunkt eingehender und ausgehender Zahlungen ab. Begehen Sie nicht den Fehler, Einzahlungen aus Umsätzen zu früh zu erwarten und achten Sie genau darauf, wann Sie mit Zahlungseingängen rechnen können und wann eigene Verbindlichkeiten beglichen werden müssen.
Für kleine Unternehmen und Freiberufler bietet es sich an, bei der Liquiditätsplanung für ein Jahr in die Zukunft zu planen. Wenn sich kurzfristig unvorhergesehene Änderungen ergeben, sollte man aber auch unterjährig Anpassungen am Liquiditätsplan vornehmen. Warten Sie nicht mit der Liquiditätsplanung, bis bereits Zahlungsschwierigkeiten auftreten, sondern beginnen Sie dabei in weiser Voraussicht schon dann, wenn es Ihrem Unternehmen gut geht und von Zahlungsproblemen noch keine Rede ist. Nur so sind Sie für Krisenzeiten bestens gewappnet.
Die größte Herausforderung bei der Liquiditätsplanung besteht darin, die zu erwartenden Zahlungsströme in die entsprechende Budgetperiode zuzuordnen. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, dass das geplante Zahlungsverhalten teils deutlich von dem tatsächlichen Zahlungsverhalten abweichen kann. Mit dieser Problematik sehen sich gerade in der gegenwärtigen Coronakrise zahlreiche Unternehmen konfrontiert. Wenn geplante Einnahmen aus bestehenden Forderungen sich verzögern oder sogar ganz entfallen, kann das verheerende Auswirkungen auf die Liquidität eines Unternehmens haben. Um drohende Liquiditätsengpässe zu überbrücken, gilt es rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen.
Um finanzielle Risiken angemessen beurteilen zu können, bietet sich die Einführung von Risikomanagement an. Dabei hat es sich bewährt, Best Case und Worst Case Szenarien durchzuspielen, um Chancen und Risiken möglicher Gegenmaßnahmen besser einschätzen zu können.
Wenn man unvermittelt von einem Einbruch der Einnahmen getroffen wird und sich Zahlungsschwierigkeiten ankündigen, ist akutes Krisenmanagement gefragt. Ein- und Auszahlungen sollten nun täglich überwacht und wichtige Investitionsprojekte nach Möglichkeit gestoppt bzw. verschoben werden. Suchen Sie das Gespräch mit Kreditgebern und Geschäftspartnern, um längere Zahlungsziele auszuhandeln.
In der gegenwärtigen Coronakrise erhalten Unternehmen auch vom Staat großzügige Unterstützung. So haben betroffene Betriebe die Möglichkeit, Kurzarbeit anzumelden und verschiedene Förderprogramme wie die Corona Soforthilfe zu nutzen. Für Betriebe, bei denen kein Weg mehr an der Insolvenz vorbeiführt, wurden die Bedingungen für den Insolvenzantrag nun erleichtert.
Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, die Liquidität von Unternehmen zu verbessern. Eine davon ist das sogenannte Factoring. Beim Factoring verkaufen Sie Ihre offenen Forderungen an einen Factoringdienstleister. Gerade in der gegenwärtigen Coronakrise ist das Risiko hoch, dass Kunden bestehende Verbindlichkeiten nicht begleichen. Das wirkt sich unmittelbar auf die Liquidität des Unternehmens aus. Um Ihre liquiden Mittel aufrechtzuerhalten und auch in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben, stellt Factoring das Mittel der Wahl dar.
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