Risiken im Aussenhandel

Veröffentlicht am Montag, 26. Juni 2023 17:18

Mit den anhaltenden Krisensituationen im Ausland wird der Außenhandel immer unattraktiver. Doch mit den richtigen Maßnahmen wie beispielsweise dem Factoring können Sie sich schon vorab vor Risiken im Außenhandel schützen.

Krieg, Naturkatastrophen oder Staatspleiten – die Extremsituationen nehmen zu. Für den Außenhandel bedeutet das zunehmende Unsicherheiten. Dennoch sollten Unternehmen sich nicht aufgrund von Ängsten und Befürchtungen vom Außenhandel fernhalten. Wir präsentieren Ihnen verschiedene Möglichkeiten, sich vor potenziellen Risken im Außenhandel abzusichern.

Was ist der Außenhandel?

Das internationale Geschäft kann auf verschiedenen Ebenen ablaufen. Grundsätzlich geht es um den Austausch von Gütern oder Leistungen zwischen einem Land und anderen Ländern. Bei Lieferungen ins Ausland spricht man von Export, bei Güterlieferungen in das Land ist es der Import. Import und Export spielen In der Wirtschaft im DACH-Raum eine entscheidende Rolle. Als Gegenstück zum Außenhandel spricht man beim Handel innerhalb eines Landes oder auf einem homogenen Markt vom Binnenhandel.

Welche Risiken im Außenhandel gibt es und was kann man dagegen tun?

Das Unbekannte ist schwer einzuschätzen – so denken auch viele Unternehmen über den Außenhandel, wenn sie vorab noch keine Auslandserfahrungen gesammelt haben. Vor welchen Risiken sich Unternehmerinnen und Unternehmer genau fürchten, kann dabei ganz unterschiedlich sein, auch abhängig von der jeweiligen Branche.

Zunächst muss man zwischen solchen Risiken unterscheiden, die durch unternehmerisches Handeln nicht zu beeinflussen sind und solchen, denen man durch unternehmerisches Geschick vorbeugen kann. Fälle wie Krieg, ein Boykott oder Streiks, aber auch politische Maßnahmen wie ein Konvertierungsverbot, Transferverbot oder Zahlungsverbot sind nur schwer durch ein Unternehmen allein zu beheben.

Zusätzlich gibt es noch kleinere Probleme, denen man aber durch intensive Recherche vorab gut vorbeugen kann. Dazu gehören beispielsweise interkulturelle Risiken oder Probleme mit anderen Rechtssystemen. In beiden Fällen ist es vorteilhaft, sich vorab bereits gut zu informieren. Auch Aspekte wie das Standortrisiko oder Zollrisiko lassen sich mit intensiver Vorbereitung vermeiden. Ein Transportrisiko kann zum Beispiel durch eine entsprechende Versicherung gemindert werden. Schäden durch Diebstahl, Bruch oder falsche Lagerung werden dabei durch ein Versicherungsunternehmen abgedeckt und Ihnen als Unternehmen bleiben zusätzliche Kosten erspart.

Fallbeispiel: Brexit

Nach einer Volksabstimmung entschied sich Großbritannien, aus der EU auszutreten. Einher gingen damit zwangsläufig Veränderungen im Außenhandel, denn als Nicht-Mitglied der EU galten mit einem Mal andere Regelungen für das Vereinigte Königreich. Durch diese politischen Änderungen sahen sich auch viele Unternehmen im DACH-Raum mit Problemen konfrontiert. Dazu gehören Änderungen bei Zollgebühren, den Transportregelungen sowie hinsichtlich steuerlicher Belange. Mit den entsprechenden Versicherungen und einem durchdachten Risikomanagement stellt aber auch solch ein Fall kein Problem im Außenhandel dar.

Ökonomische Außenhandelsrisiken

Auf der anderen Seite stehen die ökonomischen Risiken, gegen die sich ein Unternehmen wappnen kann:

Währungen

Während in den meisten europäischen Ländern der Euro regiert, findet man doch in vielen Nachbarländern schon eine andere Währung vor, und spätestens beim Handel mit anderen Kontinenten stößt man schnell auf den Dollar in den USA oder den Yuán in China. Schwankende Wechselkurse bereiten vielen Unternehmen dabei Sorgen: Wenn eine Währung an Wert verliert und der Preis, der noch beim Vertragsabschluss festgelegt wurde beim Zahlungsziel plötzlich weniger Wert hat, sind negative Bilanzen zu befürchten. Solch ein Währungsrisiko kann man jedoch mit den richtigen Maßnahmen ausschließen oder zumindest stark reduzieren.

Mögliche Lösungen und Absicherungen, um das Währungsrisiko auszuschließen:

  1. Als Exporteur können Sie Rechnungen in Euro stellen und so garantieren, den für Sie relevanten Wert für Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung zu erhalten.
  2. Ein Fremdwährungskonto im Ausland kann ebenfalls dabei helfen, nicht auf den aktuellen Wechselkurs angewiesen zu sein. Wenn Sie nicht nur exportieren, sondern auch importieren, sparen Sie sich den Währungswechsel gänzlich. Im Falle politischer Probleme können Rechnungen auch weiterhin beglichen werden, denn mögliche Devisenknappheiten und Konvertierungsverbote einer Regierung greifen in diesem Falle nicht.
  3. Nutzen Sie Factoring als smarte Lösung für die Angst vor dem Währungsrisiko: Die Rechnung wird dabei an Sie direkt beglichen und Sie erhalten den gewünschten beziehungsweise den beim Vertragsabschluss festgelegten Preis vom Factoringunternehmen. Der Kunde zahlt dann die Rechnung an den Factor und Sie als Unternehmen müssen sich nicht vor möglichen negativen Schwankungen im Wechselkurs sorgen.

Rohstoffe

Die Nachfrage nach verschiedenen Rohstoffen hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Schuld daran sind viele Gegebenheiten: Der Klimawandel sorgt für weniger Ernte, geschlossene Häfen machen es schwierig, Waren auszuliefern, und die Knappheit natürlicher Ressourcen wird immer deutlicher. Zuletzt sah man dies am Halbleitermangel in der Automobil- sowie Technikindustrie. Hier kamen Lieferengpässe von Rohstofflieferanten sowie geopolitische Spannungen zwischen China und den USA zusammen. Es ist also nötig, solche möglichen Risiken gut zu recherchieren und in die eigenen Planungen miteinzubauen.

Auch plötzlich ansteigende Rohstoffpreise sind ein mögliches Risiko. Hier wird zu einem Rohstoff-Risikomanagement geraten. So sollen frühzeitig Schwankungen und Risiken erkannt und in die Planung aktiv integriert werden. Zukünftig steigende Rohstoffpreise lassen sich zudem durch langsam steigende Produktpreise bereits vorab abfedern.

Zinsen

Je nach Art der Finanzierung im Außenhandel können auch Kredite mit im Spiel sein. Während Banken und Unternehmen im DACH-Raum mit Zinsgarantien locken, ist das im Ausland nicht unbedingt der Fall. So trägt man auch immer ein Zinsrisiko. Besonders bei Krediten, die über eine lange Zeit laufen, sind die Risiken hoch, denn man kann nur schwer die finanzielle und politische Situation eines Landes prognostizieren.

Für Länder, die als risikoreich angesehen werden, gibt es sogar staatliche Absicherungen in Form der Hermes-Deckungen der Bundesrepublik Deutschland. Bestehen nach dem Handel mit einem Land, das über diese Versicherung abgedeckt wird, finanzielle Probleme, so kann man Mittel aus dieser Hermes-Deckung beantragen. In der Schweiz gibt es dafür die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV), in Österreich fungiert die Oesterreichische Kontrollbank AG als Exportkreditversicherer.

Bei anderen Ländern bietet es sich an, Sicherungsinstrumente, auch als Derivate bezeichnet, einzusetzen. Dazu gehören der Zins-Swap, der Zins-Cap (Zinshöchstsätze werden vertraglich festgehalten) und das Devisentermingeschäft. Das Devisentermingeschäft hilft auch dabei, möglichen Änderungen im Wechselkurs vorzubeugen.

Zahlungsausfall

Ein großes Risiko besteht nicht zuletzt darin, dass ein Vertragspartner zahlungsunfähig wird. Es ist im Ausland oft schwieriger, die Bonität eines potenziellen Vertragspartners ausreichend zu bewerten. Auch besteht das Risiko, dass ein Vertragsnehmer nicht vertragsgemäß zahlt, was als Delkredererisiko bezeichnet wird. Je nach Rechtssystem des Landes, mit dem gehandelt wird, ist es komplizierter, gegen solche Fälle vorzugehen oder Hilfe zu bekommen. Auch in diesem Falle ist Factoring die optimale Lösung, um einem Zahlungsausfall vorzubeugen.

Außenhandelsrisiken absichern durch Factoring mit Svea

Svea bietet Ihnen als Factoring-Dienstleister ein vielfältiges Angebot an Factoring-Möglichkeiten. So können Sie sich vor Risiken im Außenhandelsgeschäft schützen. Beim Rundum-Sorglos Paket mit unserem Full-Service Factoring sind neben der Liquidierung weitere attraktive Zusatzleistungen enthalten, etwa die Übernahme des Debitorenmanagements. Bei Zahlungsunfähigkeit oder Problemen mit Vertragspartnern im Ausland kümmern wir uns um die Kommunikation und das Inkasso- und Mahnwesen. Alternativ bieten wir Ihnen auch Selektives Factoring und Ultimo Factoring an.

Kontaktieren Sie uns am besten noch heute. In einem gemeinsamen Gespräch ermitteln wir Ihren individuellen Finanzierungsbedarf, um die günstigste und beste Lösung für Sie und Ihr Unternehmen zu finden.Jetzt kostenlosen Beratungstermin vereinbaren